Verfügbar ab PNP 0.6.3
Mit PNP-Version 0.6 ist es möglich, die Performance-Daten nicht in einer einzelnen RRD-Datenbank (SINGLE), sondern in mehreren RRD Datenbanken (MULTIPLE) zu speichern.
Nach dem Anlegen eines RRD-Files ist es nicht mehr möglich, dieses um eine Datasource (DS) zu erweitern. Daraus ergeben sich Probleme für Nagios-Plugins, die im Laufe der Zeit die Anzahl der Datenreihen dynamisch ändern.
Ein Beispiel wäre check_disk, wenn man pauschal alle verfügbaren Filesysteme in einem Service überwacht. Kommt ein Filesystem hinzu, so kann die RRD-Datenbank nicht mehr aktualisiert werden. Die Struktur der neuen Daten passt einfach nicht mehr zur RRD-Struktur.
PNP arbeitet per Default mit der Option RRD_STORAGE_TYPE = SINGLE
, welche in der process_perfdata.cfg definiert ist.
Diese Einstellung sollte nicht global verändert werden, da PNP nach der Umstellung auf MULTIPLE sofort beginnt, neue RRD-Files anzulegen. Alte Daten gehen damit sofort verloren!
Weiterhin ist es im Hinblick auf die Performance nicht sinnvoll, global mit RRD_STORAGE_TYPE = MULTIPLE
zu arbeiten. Die Anzahl der RRD-Datenbanken und somit auch der Disk-I/O während der Updates vervielfacht sich. Entsprechend sollte man mit Bedacht wählen, welche Nagios-Check-Commands mit welcher Einstellung behandelt werden sollen.
Im Abschnitt Custom Templates ist beschrieben, wie die Einstellungen vorgenommen werden können.
Das Script libexec/rrd_convert.pl
dient zum Umschalten des RRD_STORAGE_TYPE auf MULTIPLE und zum gleichzeitigen migrieren der RRD-Datenbanken.
Maßgeblich ist dabei wie immer bei PNP das Nagios-Check-Command.
rrd_convert.pl --check_command=<nagios_check_command> | --list_commands [ --dry-run ] [ --tmp_dir=<temp-dir> ] [[ --no_structure_check ]]
Das Script erwartet über die Option --check-command=
das Check-Command, nach dem gesucht werden soll.
rrd_convert.pl
wird nun alle PNP-XML-Dateien nach diesem Command durchsuchen und eine Statistik ausgeben.
Nach Bestätigung durch den User beginnt das Konvertieren der einzelnen RRD-Datenbanken, wobei der aktuelle Ablauf angezeigt wird. Das Script endet, wenn Sie <ENTER> drücken, also geben Sie bitte einen Buchstaben ein.
Die Option --dry-run
sorgt dafür, dass die RRD-Datenbanken zwar konvertiert, jedoch in /tmp/rrd_convert
in separaten Verzeichnissen je Host gespeichert werden. So kann man sich einen Überblick über die zu erwartende Laufzeit und das Datenvolumen verschaffen.
Wenn Sie das temporäre Verzeichnis ändern möchten, dann können Sie das mit Hilfe der Option --tmp_dir=<alternatives TMP-Directory>
tun.
Ab und zu passt die Anzahl der Datasources in den RRD-Dateien nicht zu der Anzahl in den XML-Dateien. Das passiert z.B. dann, wenn Plugins plötzlich eine andere Zahl von Datenreihen liefern (siehe oben check_disk). Mit der Option --no_structure_check
werden auch diese RRD-Dateien konvertiert.